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New Kids on the Block & Backstreet Boys 2012 |
Die Fahrt mit der U11 Richtung Neckarpark gleicht einer Zeitreise. Um uns herum schmettern euphorische Fans einen Backstreet-Boys-Hit nach dem anderen. Erstaunlicherweise nicht nur Frauen - die lautesten Sänger sind drei Männer, naja sagen wir mal Jungs. Voll im Backstreet Boys-Fieber kommen wir also in der Schleyer-Halle an - schneller als erwartet landen wir wieder auf dem Boden des Jahres 2012. Denn: Die Boys sind natürlich keine boys mehr, sondern Männer, die das aber irgendwie nicht so ganz begriffen haben. Immer noch tanzen sie feinsten Boygroup-Style im Gleichschritt, immer noch holen sie bei Balladen schmachtende Frauen auf die Bühne und noch immer wollen sie ihre Fans, alles längst erwachsene Frauen, möglichst laut kreischen hören. Das funktioniert am Anfang auch ganz gut - zumindest bei den Jungs vom Hinterhof. Bei den Auftritten der New Kids on the Block, ach genau, die waren ja auch noch da, sinkt der Schrei-Pegel dann aber doch relativ schnell ab.
Die Kleine vor uns bricht trotzdem immer wieder in Tränen aus, egal ob bei BSB oder bei NKOTB. Sie ist wirklich noch ein Mädchen und wir fragen uns, woher sie die beiden Boygroups überhaupt kennt. Gibt es unter den Teenies von heute tatsächlich noch BSB- oder gar NKOTB-Fans? Selbst wir kennen nur die Hälfte der Kids-Lieder - wenn überhaupt. Also warten wir nur halbwegs geduldig auf BSB-Hits wie 'We've got it goin' on', 'Anywhere for you' und 'Everybody'.
Anfangs zusammen, dann abwechselnd, dann wieder zusammen treten die beiden Gruppen auf. Obwohl AJ mittlerweile ziemlich mopsig ist und Nick mit seiner Langhaar-Frise à la 1996 eher zum Lachen als zum Verlieben aussieht, tobt die Menge wenn BSB die Bühne betreten. Die Kids machen trotz höheren Alters rein optisch wesentlich mehr her, das Gekreische bleibt dennoch eher verhalten.
BSB bringen dann doch fast all ihre Hits, manche erkennen wir allerdings nur am Text, die Melodie ist irgendwie anders. Als sie am Ende endlich 'We've got it goin' on' und 'Everybody' spielen, sind wir versöhnt.
Auf der Taxifahrt gen Stuttgart-West tun uns die Männer, die vermutlich ewig boys bleiben müssen, aber dann doch irgendwie Leid.
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